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Abzweig HagenauWährend des Zweiten Weltkrieges wurden Gleise im Wald zwischen Langenbach und Haag verlegt. Von der Hallertauer Bahn zweigten kurz nach dem Bahnübergang der Inkofener Straße zwei Gleise ab. Eines verlief auf einer Länge von rund 300 m parallel neben dem Streckengleis der Linie Langenbach - Enzelhausen bis kurz vor der Amperbrücke. Das andere führte nach einer Linkskurve schnurgerade durch den Wald, die sogenannte Hagenau. Es war über 400 Meter lang und reichte nicht ganz bis zum Ampersteg, der ein paar hundert Meter westlich der Eisenbahnbrücke steht. Diese Gleise wurden zum Abstellen von Waggons benutzt. Nach vielen Jahren konnten wir das Rätsel lösen, was das für ein Zug war. Vom Munitionszug bis zur fahrbaren Ausbesserungswerkstätte reichten die Vermutungen. Es handelte sich dabei aber um die ausgelagerte Lehrwerkstatt der Zentral-Telegraphen-Werkstätte. Die Lehrlinge waren in der Zeit in Wolnzach untergebracht. Auch das Archiv der Reichsbahn war teilweise auf den Gleisen abgestellt und vor den feindlichen Flugaufklärern versteckt. Interessant ist auch in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß am 13. März 1944 in Haag die im Bahnhof rangierende 98 811 bei einem Fliegerangriff zerschossen wurde. Über ein Jahr vor der Kapitulation trauten sich noch nicht sehr viele Flugzeuge bis Südbayern vor. Und wenn, dann hätte es sicher lohnenswertere Ziele gegeben, als eine kleine Lokalbahnlok außer Gefecht zu setzen. Die Gleise wurden bald nach dem Krieg wieder abgebrochen. Bei den verheerenden Orkanen Vivian und Wiebke Anfang der 1990er Jahre wurde das betreffende Waldstück teilweise vernichtet und somit alle Spuren verwischt. Blick vom Raster Berg in Langenbach nach Haag um 1990 (vor den Orkanen). Die Hallertauer Bahn durchquert die Hagenau. In Bildmitte befindet sich der Bahnübergang der Inkofener Straße, hinter dem die beiden Gleise nach links abzweigten. Vor den Bäumen im Vordergrund verläuft die Hauptstrecke nach Landshut. Das Modell kann mangels vorhandener Vorbildfotos oder Plänen natürlich kein akribischer Nachbau sein. Vielmehr soll es als Ausschnitt mit den Weichen an die geheimnisvollen Gleise im Wald erinnern. Nachdem die Gleise schon etwas zugewachsen dargestellt wurden, soll das Modul passend zur nahen Amperkanal-Brücke die Nachkriegs-Zeit darstellen, in der vielleicht die Waggons schon abgezogen waren, die Gleise aber noch lagen. Wir können das Modul nicht nur zum Abstellen von allerlei Fahrzeugen auf freier Strecke nutzen, sondern auch als Streckenabzweig eines untergeordneten Gleises oder für die Gewerbemodule, die ein paralleles Gleis der Anschließer aufweisen. Mit seinem (vereinseigenen) Parallelgleis-Normmaß lässt es sich auch mit dem BayWa-Modul bzw. dem Bahnhof Häusernmoos von Markus kombinieren.
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