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Eigentlich gibt es eine ganze Reihe von Eisenbahnlinien, die das größte Hopfenanbaugebiet der Welt, die
Hallertau (auch Holledau geschrieben) berühren bzw. durchkreuz(t)en:
- Hauptbahn München - Landshut - Regensburg
- Hauptbahn München - Wolnzach - Ingolstadt
- Hauptbahn Ingolstadt - Regensburg
- Nebenbahn Landshut - Rottenburg an der Laaber
- Nebenbahn Wolnzach - Geisenfeld
- Nebenbahn Wolnzach - Enzelhausen - Mainburg
- Nebenbahn Freising - Langenbach - Enzelhausen - Mainburg
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Mit der eigentlichen "Holledauer Bahn", das legendäre "Holledauer Bockerl" oder einfach nur "Holledauer"
sind aber nur die beiden Nebenbahnen gemeint, die von Wolnzach und Freising
nach Mainburg liefen.
Der Begriff "Bockerl" stammt schon aus den ersten Betriebsjahren. Der Zug hielt oft und "bockte" nicht nur wegen
der vielen Halte, sondern auch wegen den anfangs sehr leistungsschwachen Lokomotiven, die nicht selten an den Steigungen hängenblieben.
Trotzdem akzeptierten die Reisenden die Eigenheiten und mochten das Gefährt, was sich in der Verniedlichung "...erl"
(entsprechend dem hochdeutschen "...chen" oder "...lein") ausdrückt.
Auch eine Erklärung ist die mögliche Abstammung vom Kutschbock.
So oder so, jedenfalls wurde
dieser Spitzname auch bei nachfolgenden Lokomotivbaureihen beibehalten. Bei der späteren Generation
war das Bockerl dann folglich der Schienenbus. Somit sind die Meinungsverschiedenheiten klargelegt,
WAS jetzt genau das Bockerl ist:
Alles, was auf den beiden Linien in die Hallertau fuhr, wurde so bezeichnet. Und wer gleich die ganze Eisenbahnstrecke
Bockerl tauft, hat auch Recht.
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