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Haltepunkt JebertshausenStrecke Wolnzach - Mainburg: km 7,2
Bautrupp in Jebertshausen in den 1960er Jahren. Im Hintergrund ist das Stationsschild erkennbar. Zu Jebertshausen hatten wir folgende Info bekommen, von der wir lange nicht beweisen konnten, ob sie stimmt oder nicht: In Jebertshausen war Ende der 30er Jahre ein großer Umschlagplatz von Baumaterialien. Es gab einen Bahnhof einer Feldbahn, die zum Bau der Reichsautobahn benötigt wurde. Mit Hilfe des Arbeitskreises Dorfchronik Geisenhausen konnte das Rätsel gelöst werden. In dem Heft "D´Hopfakirm Nr. 43, Die Holledaubrücke" vom Herbst 2010 geht es zwar vorrangig um die Autobahnbrücke der Autobahn München-Nürnberg, doch konnte im Zuge der Nachforschung die Verbindung zur Hallertauer Lokalbahn geschaffen werden: Während wir davon ausgingen, daß die Autobahn nach Regensburg gemeint sein müsse, betraf es die heutige A9, also Autobahn München-Nürnberg. Deren Bau begann im Oktober 1936, Mitte 1937 wurde mit den Arbeiten an der "gewaltigen Hollertauer Brücke" begonnen. Die Baumaterialien (u.a. die Steine aus Floß, Selb, Schwarzwald, Meißen und der Passauer Gegend) wurden mit der Bahn bis nach Wolnzach, genauer bis nach Jebertshausen transportiert. Dort entstand, in etwa gegenüber des späteren Kastner-Lagerhauses, ein großer Bahnhof am sogenannten Schusterberg. Hier wurde auf einem Lagerplatz zwischengelagert und auf die Feldbahn umgeladen. Nachgewiesen ist eine Feldbahn-Linie über Haushausen, Geroldshausen nach Geisenhausen zur Holledaubrücke. Ob es weitere Feldbahnlinien zur Autobahn in Richtung Regensburg oder zum Dreieck Holledau gab, ist (noch) nicht bekannt. Die heutige Autobahn nach Regensburg war ursprünglich von Augsburg über Regensburg nach Karlsbad geplant. Zwei Jahre dauerten die Brückenbauarbeiten. Danach wurde die Feldbahn wieder abgebaut, um an anderen Orten eingesetzt werden zu können. Das Lagerhaus der Firma Kastner vom Führerstand der Köf aus gesehen, 1965. Das Gelände wurde im Dezember 1995 von einem der letzten Züge aus Mainburg passiert. Der Anschluß ist zwar noch vorhanden, aber längst stillgelegt worden. Am 06.09.1940 hat ein Fehl- oder Notabwurf von Fliegerbomben das Gleis kurz nach Jebertshausen bei Kilometer 7,9 zerstört. Eine seltsame Ironie des Schicksals, denn nur ein paar Meter weiter auf km 8,0 steht heute der Prellbock. Seit 1.1.1996 ist der gesamte Abschnitt dahinter stillgelegt - und seit Herbst 2004 abgerissen. Jebertshausen ist nach Wolnzach eingemeindet worden.
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