Die Bahnhöfe und Haltepunkte der Holledauer Lokalbahnen

Zug mit GTL4/4

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Bahnhof Mainburg

Strecke Wolnzach - Mainburg: km 23,4


Richtung Wolnzach Gleisplan
Gleisplan der 1930er Jahre


Status: ABGEBROCHEN

Mainburg, das "Herz der Hallertau", war natürlich der wichtigste Bahnhof und Endstation für alle Personenzüge - den Wolnzacher Pendler ausgenommen. Hier war die Lokstation und die Leitung des Lokalbahnbetriebes. Auch eine Bahnmeisterei gab es in Mainburg, bis sie am 1.4.1953 an die Bahnmeisterei Wolnzach angegliedert wurde.
Bereits 1898 wurde die Güterhalle vergrößert und eine Verlängerung des Freiladegleises geplant.
Richung Wolnzach Gleisplan
Gleisplan der 1950er Jahre
Nach dem Krieg wurde noch zusätzlich ein Gleis beim Lokschuppen zur Kohleanlieferung ergänzt. Zum Befahren der Weiche musste über die private Waggondrehscheibe zurückgezogen werden.
Richung Wolnzach Gleisplan
Gleisplan der 1980er Jahre
Nach der Einstellung des Personenverkehrs wurde das Gleisbild des Bahnhofs deutlich vereinfacht.

Bf. Mainburg
Die Angabe auf der (neuen) Postkarte stimmt nicht ganz: Die bay. D XI (spätere Baureihe 984-5) kam erst ab 1898 nach Mainburg.
Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1902.

Die noch vor der Weltwirtschaftskrise Anfang der 20er Jahre geplante Fortführung der Strecke nach Abensberg wurde nie gebaut. Abensberg liegt an der Bahnlinie Ingolstadt - Regensburg. Beim Bau der Strecke Wolnzach - Mainburg hielt man sich auch die Option offen, von Mainburg über Pfettrach nach Landshut weiterzubauen. Damit wäre eine Querverbindung von Ingolstadt über Mainburg nach Landshut geschaffen worden.

Bahnhof um 1930
Überblick auf den Mainburger Bahnhof um 1930. Ganz rechts ist der Lokschuppen zu erkennen, im Hintergrund Güterschuppen und Empfangsgebäude.


Schienenbus-Empfang Schienenbus-Empfang
Am 11.02.1953 wurde ganz groß die Ankunft des damals nagelneuen Schienenbusses gefeiert...

Schienenbus-Empfang
...zum Abschied des Dampfbockerls kam eigens ein "Glaskastl" bay. PtL 2/2, die 98 308 von Ingolstadt nach Mainburg.


Einfahrsignal
Ein Schienenbus VT 95 mit Beiwagen hat 1969 gerade das Einfahrsignal des Bahnhofs Mainburg passiert. Kurz darauf wurde der Personenverkehr auf die Straße verlagert.

Die Stückgutabfertigung in Mainburg wurde zum Jahreswechsel 1975/76 eingestellt. Trotzdem war der Wagenladungsverkehr auf der Strecke recht beachtlich. Erst um 1990 herum ließ das Frachtaufkommen spürbar nach.

Mainburg 1995
Die letzte Dampflok und zugleich der letzte Personenzug verließ Mainburg am 17.12.1995. Es waren von der 86 333 gezogene Sonderfahrten zum 100jährigen Jubiläum von Bahnhof und Strecke.

Kurz nach Jahreswechsel wurden dann mit Einstellung des Güterverkehrs auch die letzten anwesenden Güterwagen abgezogen. Mittlerweile wurden die Gleise herausgerissen. Wo die Rampe war, steht ein Haus, die überwiegende freigewordene Fläche ist ein Parkplatz. Das Bahnhofsgebäude wurde zur Gaststätte umfunktioniert und das Lokschuppen-Areal wird zum Supermarkt.

Schiebebühne
Eine Sehenswürdigkeit ist bis heute geblieben: Das direkt am Bahnhof gelegene Holzimprägnierwerk der Firma Brand nutzt noch immer die schmalspurigen Drehschemelwagen zum Transport der Masten und Hopfenstangen. Es existiert auch eine Schiebebühne. Bis zuletzt wurde Holz mit der Bahn verladen.

Mainburg wurde 1954 zur Stadt erhoben und war bis 1975 Kreisstadt. Das 14000 Einwohner zählende Mittelzentrum liegt heute im Landkreis Kehlheim. Zur Zeit des Bahnbaues hatte Mainburg gerade mal 2000 Einwohner.

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