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Bahnhof Haag (Amper)Strecke Langenbach (Obb) - Enzelhausen: km 2,9
Ursprünglich sollte der Bahnhof zwischen Kilometer 3,2 und 3,4 errichtet werden, doch die am Ort ansässige Brauerei stellte den Antrag, die Station wegen kürzerer Wege auf Kilometer 2,6-2,9 zu verlegen. Dem Antrag wurde entsprochen.
Güterschuppen und Warteraum wurden ca. 1975 abgebrochen, das Ladegleis 1978. Status: NUR NOCH DURCHFAHRENES STRECKENGLEIS Mit der Ortsbezeichnung von Haag gab es häufig Probleme: Insgesamt gibt es allein in Oberbayern acht Orte mit dem Namen Haag. Dieses Haag ist (nach Haag bei Wasserburg) das zweitgrößte. Allerdings hieß der Ort bei der Post "Haag bei Freising" und bei der Bahn "Haag a. d. Amper". Erst 1927 wurde die Schreibweise "Haag a. d. Amper" einheitlich festgelegt - allerdings auch die irreführende von "Haag i. Obb.", das bei Wasserburg liegt. Wieviele Stückgüter, Wagenladungen und Personen erst nach Umwegen die richtige Station erreich(t)en, ist nicht bekannt... Vor 1938 bestand das "Empfangsgebäude" lediglich aus zwei ausgemusterten Güterwagen ohne Fahrgestelle 1920/1921 bauten die Eheleute Holzer am Bahnhofsgelände ein neues Haus. In dieses übernahmen sie auch die Bahnhofsagentur. Dienstraum und Fahrkartenausgabe waren also in zwei angemieteten Räumen des Privathauses. Erst 1967 wurde die Agentur aufgelöst. Bis jetzt ist uns kein ähnlicher Fall bekannt, wo eine Agentur als Dauerzustand die Aufgaben des Bahnhofes übernommen hätte. Wer das Gegenteil beweisen kann - bitte melden! Ladehof und Bahnhofsagentur in Haag um 1930 In Haag gibt es einen sehr bekannten Biergarten, der immer noch der größte außerhalb Münchens ist. Ende der 30er Jahre kamen zu diesem Ausflugsziel einzelne KdF-Sonderzüge ("Kraft durch Freude"), einen letzten Sonderzug gab es Anfang der 70er Jahre. Vielleicht war dies die Ursache, daß 1938 der damalige Bahnhofsvorsteher Holzer Bahnsteigskanten beschaffte und in Eigenregie einbaute: Es gab in Haag den längsten Bahnsteig auf der gesamten Holledauer Lokalbahn, der mit 90 m sogar den in Langenbach auf Gleis 3 übertraf. Kurz nach Einstellung des Reisezugverkehrs 1973. Die Güterhalle mit dem Wartesaal ist in dem 1938 erbauten Gebäude im Vordergrund, die Bahnhofsagentur von 1921 dahinter. Verladung einer Baumaschine an der neu erbauten Rampe 1938 Der Güterverkehr an/ab Haag war nicht besonders hoch. Stückgutverkehr gab es erst ein Jahr nach der Eröffnung, also 1910. Richtig lebhaft wurde es 1922/23, als zwischen Zolling und Inkofen der Amperkanal und nur wenige hundert Meter südlich der Haager Bahnstation das Wasserkraftwerk errichtet wurde. Anlieferung eines neuen Transformators für das Wasserkraftwerk Haag Ende der 1930er Jahre. Der alte Umspanner von 1923 brannte aus. Ein halbes Dorf an Arbeitern war nötig, als in Haag während des zweiten Weltkrieges eine Weiche erneuert wurde. Personenzug auf der Amperbrücke unterwegs in Richtung Haag mit bayerischer Ptl 2/3 (Baureihe 700) Oktober 1952 - Mai 1953 Wegen der am 29.04.1945 gesprengten Amper- und Amperkanalbrücke war Haag von Mainburg/Wolnzach her Endstation. Das zerstörte Mittelteil der Amperbrücke wurde 1946 durch ein gebrauchtes ersetzt, die Gleise von der Amperkanalbrücke auf die direkt daneben liegende intakte Brücke der Feldstraße herübergeschwenkt. So war wenigstens wieder Personenverkehr mit Triebwagen möglich, höhere Lasten (für Güterzüge und schwere Dampfloks) ließ die Statik nicht zu. Erst als 1951 die Amperkanalbrücke der Bahn neu gebaut wurde, war Haag wieder Durchgangsstation für alle Züge. Mittlerweile ist das Gelände des Ladehofs und des Ladegleises zugebaut worden. Lediglich Josef Schmalzls ehemalige Bahnhofsagentur und der Schienenbus 998 207-5 erinnern noch an den Bahnhof in Haag a.d. Amper. Die Gemeinde Haag a. d. Amper hat zählt heute rund 3000 Einwohner. Als 2004 die 1200-Jahr-Feier des Ortes stattfand, gab es am Haager Bahnhof ein Musical unter freiem Himmel mit dem Schienenbus in der Hauptrolle...
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